Ausgabe 1/2021

404 Modernisierungen WWS Herford beschreitet neue Wege an der Ulmenstraße Energiesprong ermöglicht klimaneutrales und bezahlbares Wohnen Dazu setzt Energiesprong auf einen digi- talisierten Bauprozess und ein serielles Bauen mit vorgefertigten Elementen, mit denen bestehende Gebäude innerhalb einer kurzen Bauzeit auf den sogenannten Net-Zero-Standard gebracht werden kön- nen. Dies bedeutet, dass die Gebäude die gesamte benötigte Energie für Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom selbst erzeugen. „Das Energiesprong-Projekt ist ein wichtiger Baustein, um unsere Objekte aus den 1950er und 1960er Jahren schnell und kostengünstig klimaneutral zu machen“, erklärt WWS-Geschäftsführer Magnus Kasner. Energiesprong ist in den Niederlanden ent- wickelt worden, wo nach diesem Prinzip bereits rund 5.000 Gebäude saniert wor- den sind. In diesem Frühjahr sind die vier Häuser an der Ulmenstraße mit Hilfe eines 3D-Laserscanners vermessen worden. Anhand der gewonnenen Daten hat das Unternehmen GAP solution GmbH mit Sitz im österreichischen Dimbach sämtliche Fassadenelemente millimetergenau vor- gefertigt – inklusive Fenstern, Türen, Däm- mung und Außenfassade. Vorgefertigt wurden auch die Photovoltaik-Anlagen und die Fassadenelemente, die nach dem Prin- zip einer Bienenwabe die Häuser imWinter warm und im Sommer kühl halten. Die maßgeschneiderten Elemente werden mit dem Tieflader zur Ulmenstraße gebracht und an den Gebäuden montiert. Vor der Sanierung betrug der Primärener- giebedarf der vier Häuser, in denen sich insgesamt 24 Wohnungen befinden, 379 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. „Durch die Modernisierung wird er um etwa 89 Prozent auf 41 Kilowattstun- den sinken“, sagt Magnus Kasner. Und davon profitiert die Umwelt ganz enorm: Durch den selbst erzeugten Ökostrom wer- den pro Jahr mehr als 60 Tonnen CO2 ver- mieden. Weitere 110 Tonnen CO2 pro Jahr werden dadurch eingespart, dass die bis- herigen mit Erdgas betriebenen Thermen durch eine Lüftungsanlage mit Wärme- rückgewinnung und regenerativ erzeug- tem Strom ersetzt werden. Bis November soll die Modernisierung der von Studieren- den der Hochschule für Finanzen des Landes NRW bewohnten Häuser abge- schlossen sein. Im Zuge der Maßnahmen mussten die be- stehenden Schwalbennester an den alten Gebäudefassaden entfernt werden. In enger Abstimmung mit der unteren Landschaftsbehörde des Kreises Herford hat die WWS als Ersatz zwei Schwalben- häuser errichtet, um die Wiederansiedlung der gefiederten Freunde zu ermöglichen. Neue Wege beschreitet die WWS Herford bei der energetischen Sanierung ihrer Gebäude: Die vier Häuser an der Ulmen- straße 1, 3, 5 und 7 werden nach dem Ener- giesprong-Prinzip modernisiert. Dieses Konzept verfolgt das Ziel, klimaneutrales Wohnen für alle bezahlbar zu machen und die Klimawende deutlich zu beschleunigen.

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